Kreis Holzminden/Höxter (TKu). Wo könnte die närrische Zeit in den Kreisen Holzminden und Höxter besser starten als genau dort, wo Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen aufeinandertreffen? Passenderweise fiel der Start in die fünfte Jahreszeit am „Elften im Elften“ um exakt 11:11 Uhr auch dieses Jahr wieder auf die Landesgrenze und das mit einem besonderen Anlass: Der Carnevalsverein Weserbrücke e.V. (CVWB) feiert sein 50-jähriges Vereinsjubiläum. Unter dem Motto „Der CVWB glitzert grenzenlos – im Dreiländereck ist richtig was los!“ erlebten zahlreiche Närrinnen und Narren einen Auftakt, der ausgelassener kaum sein könnte. Die Jecken aus Beverungen und Lauenförde ließen es sich nicht nehmen, traditionsgemäß den Schlüssel zum Roten Rathaus in Lauenförde zu ergattern und das Rathaus zu erstürmen. Und obwohl die Wächter des Schützenvereins Lauenförde von 1882 e.V. mit viel Energie und einer ganzen Verteidigungsstrategie anrückten, war der Sieg der Carnevalisten am Ende schon wieder unausweichlich. Der Vorsitzende des Schützenvereins, Werner Tyrasa, hatte erneut große Töne gespuckt und war fest entschlossen, das Rathaus gegen jede närrische Übermacht zu verteidigen. Eine schwere Kanone, eine kleine Schützen-Armee mit Gewehren und ein „massiver“ Schlagbaum sollten den Vormarsch der Karnevalisten verhindern.
Doch die Jecken waren vorbereitet: Zunächst stürmten die Damen der blau-weißen Garde voran und setzten mit Konfetti-Kanonen bunte Akzente. Danach rückten die Damen der alten Garde mit Regenschirmen an, ein ungewöhnliches, aber wirkungsvolles Bild. Schließlich ebneten die männlichen Karnevalisten in einem geschickten Überraschungsmanöver den Weg, indem sie den Schlagbaum kurzerhand beiseiteschoben. Damit war die Verteidigungslinie gebrochen und die Narrenschar konnte triumphierend ins Rathaus einziehen. Erstmals hatten die Lauenförder Schützen auch Unterstützung aus Beverungen: Zwei Burgwächter, persönlich durch den neu gewählten Beverunger Bürgermeister Tino Wenkel motiviert, stellten sich gemeinsam mit den Schützen den feierlustigen Jecken entgegen. Doch auch diese Verstärkung konnte das Unvermeidliche nicht verhindern, die närrische Macht siegte. CVWB-Präsident Daniel Zarnitz zeigte sich stolz: „Besser könnte unsere Jubiläumssession nicht beginnen!“ Doch der Tag war damit längst nicht vorbei: Bereits am Nachmittag folgte in Beverungen der nächste Höhepunkt. Auf dem Kellerplatz startete ab 15 Uhr ein buntes Treiben mit viel Programm und als Höhepunkt der Proklamierung der beiden Jubiläums-Prinzenpaare ab 17:11 Uhr.
Karnevalsauftakt im gesamten Kreis Höxter – so fällt der Karnevalsauftakt in den anderen Städten des Kreises Höxter aus:
In Steinheim stand die Welt ab 11.11 Uhr ebenfalls auf dem Kopf: Auf dem Marktplatz wurde lautstark losgefeiert und bereits am 15. November folgt die große Party in der Stadthalle, natürlich um 19.33 Uhr und für 11 Euro Eintritt.
Der Brakeler Karnevalsverein „Radau“ startet am 14. November in die neue Session: Mit der inzwischen vierten Brakeler Karaokenacht im Gasthaus Tegetmeier – Start 20.11 Uhr – werden Stimmen und Stimmung gleichermaßen auf die närrische Zeit eingestimmt.
Auch Bad Driburg ist bereit: Am 15. November hebt die Rot-Weiße Garde im Clubhaus des Golfclubs den Hoppeditz aus dem Schlaf und stellt neue Tollitäten vor – begleitet von dreifachem, donnerndem „Helau!“.
In Nieheim heißt es ebenfalls am 15. November „Olle meh!“: Tanzgarden, Emmersingers und eine Kölsche Nacht stehen auf dem Programm – und der Eintritt kostet selbstverständlich 11 Euro.
Willebadessen legt in der Woche darauf los: Dort wird am 22. November das neue Dreigestirn präsentiert, begleitet von Tanz, Spaß und Musik. Besonders heiß erwartet: Der Auftritt der „Mini-Garde“, den WKF-Sternchen.
Fotos: Thomas Kube