Marienmünster (red). Am 26. Juni trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zur Schlossrunde in der Abtei Marienmünster. Unter dem Motto „Der digitale Wandel in Wirtschaft und Landwirtschaft“ boten sich den Gästen auf der Transferveranstaltung, die gemeinsam von der Hochschule OWL, der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und dem Kreis Höxter für Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft durchgeführt wird, Einblicke in neue Forschungsansätze und Themen.

Zu Beginn begrüßte Michael Stickeln, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Er betonte in seiner Rede, dass die digitale Revolution eine Herausforderung sei, der man sich stellen müsse, mit all ihren Chancen und Risiken. Niemand komme mehr um das Thema „Digitalisierung“ herum. Stickeln ermutigte dazu, aktiv an diesem spannenden Thema mitzuarbeiten. Durch den weiteren Verlauf des Abends führte die Journalistin Christine Etrich. 

Professor Stefan Witte, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Hochschule OWL, widmete sich im anschließenden Vortrag der Industrie 4.0 im Mittelstand. Unter dem Titel „Industrie 4.0 im Mittelstand: Quick Checks helfen als erster Schritt“ stellte er das Kompetenzzentrum für den Mittelstand vor, das sich zum Ziel gesetzt hat, Anwendungen der Industrie 4.0 sowie Digitalisierung in kleineren Unternehmen voranzutreiben und umzusetzen. „Industrie 4.0 ist kein Produkt, sondern eine individuelle Reise. In OWL ist diesbezüglich bereits viel Kompetenz und Unterstützung vorhanden“, betonte Witte.

Zum Austausch und Transfer zwischen Anwendern und Experten gab es in diesem Jahr erstmals verschiedene Thementische, an denen sich die Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter bei den Experten in kleinen Gruppen zu Kernthemen der Digitalisierung informieren konnten. Das neue Konzept wurde sehr gut angenommen. 

Im Anschluss an die intensiven Gespräche der Thementische folgte ein Vortrag von Professor Burkhard Wrenger vom Fachbereich Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik der Hochschule OWL, der „Precision Farming“, also die Digitalisierung der Landwirtschaft, thematisierte. Wrenger erklärte, dass man sich inmitten eines Digitalisierungsprozesses befinde. „Die Landwirtschaft nimmt eine Vorreiterrolle ein, da sie viele Potenziale bietet, zum Beispiel bei Vorhersagen von Erntezeitpunkten“, so Wrenger. In diesem Zusammenhang stellte er auch den neuen Studiengang „Precision Farming“ vor, der zum kommenden Wintersemester an der Hochschule OWL am Standort Höxter startet. Um die Digitalisierung weiter voranzutreiben, sei eine intensive Zusammenarbeit mit der Politik ein wichtiger Schritt, um zum Beispiel Datennetze als auch die Aus- und Weiterbildung im Bereich Digitalisierung weiter auszubauen. 

Im Anschluss an die Vorträge hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim anschließenden Get together Gelegenheit, sich in lockerer Atmosphäre und bei bestem Wetter auszutauschen.

Foto: Annika Weißsohn/Gesellschaft für Wirtschaftsförderung