Kreis Höxter (red). 5806 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreis Höxter müssen das Bürgerbegehren zum Nationalpark Egge unterschreiben. Das ist die Mindestzahl, die die Initiatoren jetzt von der Kreisverwaltung erfahren haben. Wenn die Kreisverwaltung das erforderliche Kostenschätzungsverfahren abgeschlossen hat, kann die offizielle Unterschriftensammlung durch das Aktionsbündnis starten. „Wir werden umgehend informieren und loslegen, wenn wir die Daten haben“, kündigen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in einer gemeinsamen Presseerklärung an.

Anne Rehrmann (Co-Kreissprecherin, DIE GRÜNEN) und Helmut Lensdorf (SPD-Kreisvorsitzender) begründen darin diese Aktion. „Viele Menschen möchten sich über das Pro und Contra eines Nationalparks Egge informieren. Sie möchten nicht, dass über ihren Köpfen hinweg entschieden wird. Sie sind deshalb irritiert und verärgert über das Negativ-Votum der Kreistagsmehrheit zum Nationalpark. Wir wollen diesen Menschen ermöglichen, doch noch auf Basis guter Informationen ihre Meinung zu bilden. So können sie sich zudem per Votum an der Entscheidung über einen Nationalpark direkt beteiligen.“ Die Kreisverbände der SPD und der GRÜNEN gehören neben Naturschutzverbänden zu den Initiatoren des Bürgerbegehrens. Weitere Organisationen kommen nach und nach dazu.

Das Aktionsbündnis informiert auf allen Kanälen und der neuen Webseite nationalparkegge.de. Helmut Lensdorf weiter: „Ziel ist es, die Chancen eines Nationalparks Egge zügig, transparent und fair auszuloten, die Bürgerinnen und Bürger wertschätzend einzubinden und die Debattenkultur im Kreis Höxter zu stärken. Es ist das erste Bürgerbegehren in der Geschichte des Kreises Höxter auf Kreisebene. Der Nationalpark Egge ist das Ziel wert. Die kommunale Demokratie in unserem Kreis Höxter ist bereits jetzt und unabhängig vom Ausgang des Begehrens erste Siegerin. Dafür lohnt sich der Einsatz besonders.“

Anne Rehrmann ergänzt: „Wir haben gerade bei der Landesgartenschau in Höxter gesehen, dass ein Großprojekt viel positive Energie entfalten und neue Perspektiven eröffnen kann. Ein Nationalpark Egge wäre nicht nur ein mehrmonatiges Event, sondern auf Dauer angelegt. Auswertungen in anderen Nationalparks belegen die positiven Effekte auf die Regionalentwicklung, nicht zuletzt auf die regionale Wirtschaft. Die Attraktivität des Kreises wird erhöht. Er bekommt neben dem UNESCO-Welterbe Corvey einen weiteren weit über die Grenzen hinauswirkenden Anziehungspunkt.  Gerade auch für die dringend benötigten Fachkräfte im Kreis ist die Attraktivität der Region ein wichtiger Entscheidungsfaktor bei der Jobwahl.“

Im Kreis Paderborn ist jetzt ebenfalls ein Bürgerbegehren zum Thema Nationalpark Egge angemeldet. Diesseits und jenseits des Eggekamms arbeiten die Naturschutzverbände und die kooperierenden Parteien eng vernetzt. Anne Rehrmann und Helmut Lensdorf in der gemeinsamen Erklärung abschließend: „Ziel ist, der Natur und dem Erleben des Naturerbes neue Chancen, neue Dynamik und echte Vielfalt zu ermöglichen.“

Foto: SPD und Grüne